Informationsblatt zur Therapie mit Opioiden

Liebe Patientin, lieber Patient,

das verordnete Medikament   _________________________________________________

gehört zur Substanzklasse der Opioide.

  • Opioide sind eine Gruppe von Schmerzmitteln, die hauptsächlich im Zentralnervensystem wirken und Schmerzen lindern können.
  • Es ist keine komplette Schmerzfreiheit zu erwarten. Ziel der Therapie ist eine Schmerzreduktion und eine Verbesserung Ihrer Funktionsfähigkeit im Alltag.
  • Durch ein schmerztherapeutisches Gesamtkonzept, welches auch nicht medikamentöse Maßnahmen umfasst, soll auch eine Veränderung der Einstellung zur Erkrankung und zum Lebensstil, die Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit und eine verantwortliche Einstellung zur eigenen Gesundheit erreicht werden.
  • Die Notwendigkeit für die Weiterverschreibung der Opioide wird regelmäßig überprüft. Dabei werden auch ergänzende Therapien, z.B. Krankengymnastik, Entspannungstechniken, psychologische Therapien überprüft und gegebenenfalls neu festgelegt.
  • Der Schmerzverlauf sowie Nebenwirkung der Therapie sollen von Ihnen schriftlich protokolliert werden. Dazu erhalten Sie von uns ein Schmerztagebuch, dass Sie ausfüllen und zu den vereinbarten Terminen bitte dem behandelnden Arzt vorlegen.
  • Änderung der Dosierung darf nur nach persönlicher Rücksprache mit dem Arzt erfolgen. Eine Eigenmedikation ist strikt untersagt. Wird sie dennoch vorgenommen, besteht von ärztlicher Seite aus das Recht, die Therapie abzubrechen und die Behandlung zu beenden.
  • Bei allen Medikamenten bestehen Wechselwirkungen. Opioide dürfen nur mit besonderer Vorsicht mit Medikamenten eingenommen werden, die einen dämpfenden Einfluss auf das zentrale Nervensystem haben. Der Arzt muss daher über alle Medikamente, die von Ihnen eingenommen werden, informiert werden.
  • Ein schnelles Weglassen der Opioide oder eine schnelle Reduktion der Dosis kann Entzugssymptome (z.B. Schwitzen, Unruhe und Kreislaufprobleme bis zu schwerwiegenden Reaktionen) verursachen. Ohne Behandlung dauert der Entzug 5-14 Tage, einzelne Symptome können sogar noch länger anhalten. Durch ein Ausschleichen (langsames Absetzen) der Medikamente, das vom Arzt kontrolliert wird, können Entzugssymptome in aller Regel gut beherrscht werden.

Die Opioidmedikation muss exakt nach dem angegebenen Dosierungsschema angewendet werden. Tabletten dürfen, wenn es mit dem Arzt nicht anders vereinbart wurde, nicht zerbrochen, aufgelöst oder zerbröselt werden. Es können sonst Überdosierungen und Vergiftungserscheinungen auftreten. Wird das Dosierungsschema ohne persönliche Rücksprache mit dem Arzt geändert, besteht von ärztlicher Seite aus das Recht, die Therapie abzubrechen und die Behandlung zu beenden.

  • Unregelmäßigkeiten beim Einhalten dieser Verhaltensregeln führen zu einem Therapieabbruch durch den behandelnden Arzt. Hierzu zählen unter anderem auch der Verkauf oder die Weitergabe von Opioiden und die Bedarfseinnahme bzw. das Abweichen vom Therapieplan.

Quickborn, den _______________________

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Unterschrift Patient/-in Unterschrift aufklärender Arzt

Modifiziert nach Strumpf M, Willweber-Strumpf A, Herberg KW, Zenz M.“Safetyrelevant performance of patients on chronic opoid therapie“. Schmerz 2005;19(5):426-33.